Das Schreibtraining geht in die Schlussphase. In den letzten Tagen gab es keine 5 oder 10 Minutenübungen. Zwei Übungen stehen bei mir noch aus. Nicht jeden Tag hatte ich Lust auf die genannten Wörter.
Morgen früh sollen wir das u. G. machen >>
[Zitat]
„Du setzt dich einfach jeden Morgen hin und
schreibst 10 Ideen auf. Egal zu welchem Thema. Blogbeitragsüberschriften,
Titel für ein neues Buch, Ideen zu Geschichten, Charakteren, Ideen zu
einem neuen Business und so weiter. Es ist egal, aus welchem Bereich.“
Heute aber mit Schreibübung, in 5 Minuten und mit drei Wörtern: Feuer, Magie, Dunkelheit >>
Es knistert. Nicht nur das Feuer, das er am Strand entfacht hat. Um uns herum flirrt die Luft. Dicht an dicht stehen wir beisammen. Nur er und ich. In meinem Bauch flattern die Schmetterlinge aufgeregt hin und her. Jeden Augenblick wird sich sein Mund auf meinen senken, seine Lippen werden meine umschließen. Küss‘ mich endlich, formen meine Lippen lautlos. Die Nackenhaare richten sich erwartungsvoll auf, eine Gänsehaut zieht über meine Arme, es kribbelt überall. Tu‘ es jetzt, schreit es in mir. Ich spüre seinen warmen Atem an meinem Gesicht. Ich halte die Augen geschlossen, will den Moment voll und ganz genießen und bis zur letzten Sekunde auskosten. Mit jeder Faser meines Daseins.
„Mensch, Jule, schläfst du?“ Unsanft erwache ich aus meinem Traum. Die Magie des Kusses verschwindet jäh in der Dunkelheit und ich komme in die Realität zurück. Neben mir sitzt Greta, meine Freundin, mit der ich mich zum Lernen verabredet habe. Das Thema ist so langweilig, dass ich etwas abgeschweift bin. Hoffentlich sieht sie mir nicht an, dass ich an Jonas gedacht habe. Sie kennt mich gut. Manchmal glaube ich, dass sie sogar meine Gedanken lesen kann. Jonas ist nämlich ihr Freund. Die beiden treffen sich nicht sehr oft und wenn, dann streiten sie nur. Mit Jonas würde ich mich nie streiten. Aber er ist für mich tabu. Egal, ob er mit Greta zusammen bleibt oder nicht. Den Freund der besten Freundin…, ein Nogo.
Wenn er nur nicht so verdammt gut aussehen würde. Und Geld hat er auch. Warum Greta ihn nicht besser behandelt, werde ich nie verstehen. Wenn ich sie darauf anspreche, macht sie komplett dicht, winkt ab und sagt, dass wir das ein anderes Mal besprechen wollen. Was wir aber nie tun. Vielleicht sollte ich ihn fragen. Heimlich. Aber die wenigen Male, bei denen ich ihm begegnet bin, hat er mich noch nicht mal angeguckt. Jonas hat nur Augen für Greta. Ich seufze innerlich, streiche Jonas aus meinen Gedanken und wende mich den Aufgaben zu, die wir heute unbedingt noch lösen müssen. 336 Wörter.