Die heutige Aufgabe lautete: Schreibe 5 Minuten lang einen Text, der
folgende Wörter enthält: Kater, Asphalt, Motivation
Es ging nur um Schnelligkeit, d. h. die Wörterzahl pro 5 Minuten zu erhöhen. Hat bei mir nicht geklappt, es wurde ein Wort weniger als gestern. 😉
Mein Ergebnis >>
Ich liege auf dem nassen Asphalt, was für eine Sauerei. Mein Schädel brummt, ein ausgewachsener Kater wird die Folge meiner gestrigen Sauferei sein. Ich hasse mich, wenn ich mich so gehen lasse. Ich kann aber nichts dagegen tun. Immer wieder ruft mich der Alkohol aufs Neue. Kaum, dass ich die Firma verlasse, egal, ob Früh-, Spät- oder Nachtschicht, danach gehe ich direkt in die Kneipe und besaufe mich. Der Wirt kennt mich natürlich schon, hat versucht mir ein Gespräch über die Motivation aufzudrücken. Zum Schluss haben wir uns kaputt gelacht und zusammen ein Bier auf ex gekippt. Mann, was für ein Schelm. Wollte wohl seine Kasse aufpolieren. Zumindest bei mir hat es geklappt.
Ich versuche mich aufzurichten, aber ich bin unfähig, etwas zu unternehmen. Mein Magen grummelt und es fühlt sich an, als ob der kostbare Suff gleich den Rückwärtsgang antreten will. Ich muss das verhindern. Hat ein Heidengeld gekostet. Ich kann so voll sein wie ich will, ans Geld denke ich immer. Wenn ich das alles gespart hätte, was ich in Alkohol umgesetzt habe, wäre ich jetzt ein reicher Mann.
Selbst meine Besuche bei AA konnten dem nichts entgegen setzen. Ich bin jedes Mal voll wie ein Rohr da rein spaziert und durfte bleiben. Ich musste nur sagen, in meinem Fall lallen, dass ich mit dem Saufen aufhören will und schon war ich ein willkommener Gast. Was habe ich da für Geschichten gehört. Trocken seit 26 Jahren und jede Woche rannte der Typ zu AA. Kann ich nicht jeden Tag in die Kneipe rennen und trotzdem trocken sein. Hach, bin ich blau, ich muss jetzt von der Straße wegkommen, sonst kehren mich die Berliner Verkehrsbetriebe weg, wenn sie ihre allmorgendlichen Runden drehen. Das will ich vermeiden, obwohl ich den Kalle ganz gut kenne. Der kommt auch oft in die Kneipe, aber er trinkt kontrolliert, sagt er. 307 Wörter.
Anmerkung: AA = Anonyme Alkoholiker
Hanna Mandrello ließ sich erneut einladen, an der Schreibübung teilzunehmen, aber nicht wegen der Schnelligkeit >>
Der Asphalt flimmerte in der Hitze. Kater Nick saß im Gebüsch neben der Autobahn und beobachtete seinen Vater Dakota, der an der Straße saß und scheinbar gedankenlos die Autos anstarrte, die an ihm vorbeirasten. Mit jedem Auto blies ihm eine Windboe durch das rote Fell und die kupferroten Spitzen glänzten in der Sonne. Es sah für einen Moment aus, als ob er in Flammen stand. Nick hatte seinen Vater zufällig gesehen und verfolgt. Als er den Weg zur Autobahn einschlug, fiel ihm ein, dass heute der Tag war, an dem seine Mutter genau hier überfahren worden war. Dakota senkte den Kopf, so dass er beinahe auf die erste Fahrspur hing. In diesem Moment sah Nick, wie alt sein Vater wirklich war. Der sonst so starke große Kater, der die Siedlungskatzen anführte, wirkte greisenhaft und zerbrechlich in seiner Trauer. Nick hatte ihn oft gefragt, warum er sich das antat: die vielen Kämpfe mit den anderen Gangs, immer wieder Streit schlichten und ständig Entscheidungen für alle treffen. Was war nur seine Motivation? Er könnte schon lange im Garten in der Sonne liegen, sein Fell putzen und sich von Herrchen verwöhnen lassen. Aber Dakota sagte, dass er Verantwortung dafür trug, dass Katzen und Menschen in seiner Stadt friedlich zusammenlebten. «Denn die Menschen lieben uns», sagte er immer wieder zu Nick. Als sich Dakota nun müde erhob, sich umdrehte und langsam auf Nicks Versteck zu kam, wusste Nick schlagartig, dass sein Vater log. Seine sonst so gütigen Augen waren voller Hass. 247 Wörter.