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Posts Tagged ‘Sanduhr’

Am Tag 10 werden aus den 5 Minuten 10 Minuten. Die folgenden Wörter sollen im Text untergebracht werden: Büro, Himmelblau, Sanduhr

Christa starrte auf das Himmelblau, das sich im Quadrat durch ihr Fenster zeigte. Sie saß im Büro und die Sanduhr auf ihrem Monitor lief und lief, kam zu keinen Ergebnissen. Sie sollte jetzt lieber bei Mira sein, die in der Klinik war. Christa hatte sie gewarnt und gesagt, dass Trampen gefährlich sei. Aber die Tochter hatte nicht hören wollen und nur lachend abgewunken. Christa wollte nicht Recht behalten, in diesem Fall schon gar nicht.

Mira war am Folgetag, nachdem sie ihre Abenteuerreise nach Frankreich angetreten hatte, in einem Waldstück nahe der französischen Grenze aufgefunden worden. Sie lag mit halb zerrissener Kleidung auf einem abgelegenen Parkplatz. Die Fußgänger, die sie fanden, dachten zuerst, sie sei tot. Dann hatte sich der Mann aber besonnen und versucht, den Puls am Hals zu fühlen, trotz seines Schocks bei Miras Anblick. Das Gesicht war zerschunden, alles war voller Dreck, Moos und Blätter. Blut hatte er auch gesehen. Seien Frau war vollkommen handlungsunfähig gewesen, konnte die ganze Zeit nur auf Miras Körper starren.

Der Puls war da, wenn auch nur schwach, aber spürbar. Schnell hatte er sein Handy gezückt und den Notruf gewählt. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis er dem Mann am anderen Ende der Leitung seinen Standort genau benennen konnte. Dieser hatte versucht, ihn zu beruhigen und ihm gesagt, er solle sich konzentrieren. Schließlich gehe es um Leben und Tod. Der letzte Satz hatte gewirkt und der Fußgänger riss sich zusammen, beschrieb alle Details, die er sah.

Christa wurde von der Polizei benachrichtigt. Sie wollte dem Polizisten, der mit seiner Kollegin vor ihrer Wohnungstür stand, zuerst nicht glauben. Er zeigte ihr ein Foto von Miras Gesicht. Ein Helfer in der Klinik hatte Mira notdürftig gesäubert, damit man sie erkennen konnte. Sie war versorgt worden, bis auf Prellungen und Platzwunden hatte sie keinen Schaden genommen. Zumindest was ihren Körper betraf. An ihre Seele mochte Christa gar nicht denken. Vergewaltigung. Sie würde ihre Tochter zu sich in die Wohnung holen, wenn sie die Klinik verlassen durfte und sich um sie kümmern. Christa würde den besten Psychologen auftreiben, den sie finden konnte, damit der sich um Mira kümmerte.

Die Polizisten stellten Christa eine Menge Fragen, aber die meisten konnte oder wollte sie nicht beantworten. Nicht, dass ihrer Tochter noch ein Strick daraus gedreht wurde, dass sie sich selbst in diese Gefahr gebracht hätte. In Gedanken rief Christa schon bei ihrem Anwalt an. Der war gut und würde Mira sicher helfen können. Auch wenn es eine Menge Geld kosten würde. Christa würde einfach noch mehr arbeiten, um ihrer Tochter das zu finanzieren. Wenn sie darüber nachdachte, hätte sie Mira das ganze Geld, das sie nun bezahlen würde, auch vor ihrer Reise geben können, damit diese bequem mit der Bahn fahren oder mit einem Flugzeug nach Frankreich gekommen wäre. Sie verfluchte sich innerlich selbst, dass sie als Mutter nicht darauf bestanden hatte, dass Mira das mit dem Trampen sein ließ. Sie mochte gar nicht an die Vorwürfe ihres Exmannes denken, die er mit Sicherheit parat hatte. 497 Wörter.

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